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7plus.doc
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Text File
|
1992-01-02
|
51KB
|
1,295 lines
***************************************************************
*** ***
*** 7PLUS - Ein Filewandler mit Protokollierung und Reparatur ***
*** durch den Store & Forward entstandener Fehler. ***
*** ***
*** Version 1.50 Axel Bauda, DG1BBQ @DB0CL (25.9.1991) ***
*** Potsdamer Str.43 ***
*** W-2850 Bremerhaven 21 ***
*** ***
*** 7PLUS ist Public Domain. Weitergabe nur zusammen mit ***
*** 7PLUS.C und 7PLUS.DOC! Diese Anleitung gilt gleicher- ***
*** massen für die IBM/ATARI_ST/AMIGA/UNIX-Version. ***
*** ***
***************************************************************
Die Anleitungs-Lese-Phobie (AntiDOCphobie):
===========================================
Immer wieder muss ich erleben, dass Fragen an mich gerichtet
werden, die ausführlich in dieser Anleitung erörtert sind!
Ich weiss, dass es manchen Menschen schwer fällt, Anleitungen
sorgfältig zu lesen, aber es erspart mir einiges an unnötiger
Arbeit, wenn bei Problemen die Anleitung GENAU durchgelesen wird.
Ich habe mir Mühe gegeben, diese Anleitung möglichst ausführlich zu
gestalten. Mit Sicherheit habe ich einige Punkte vergessen.
Nobody's perfect.....
Ich kann in dieser Anleitung keinen MS_DOS/ATARI/AMIGA oder UNIX-
Lehrgang mitliefern. Es sollten also zumindest die wichtigsten
Grundkenntnise zum Umgang mit dem eigenen Rechner vorhanden sein.
Ebenfalls sollte der Umgang mit dem eigenen Terminalprogramm
beherrscht werden!
Vorwort:
========
Alle bisherigen Filewandler wie 7BIT, RADIX95, UUENCODE und auch
SEVEN gehen nicht, oder nur am Rande, auf die Tatsache ein, dass
das Packet-Radio-Netz nicht vollständig fehlerfrei arbeitet.
Hier setzt 7PLUS an, indem es die Korrektur beschädigter Dateien so
weit wie möglich automatisiert.
Beispiel:
OM A kodiert TEST.TXT zu TEST.7PL und spielt es in das S&F-Netz
ein.
OM B liest TEST.7PL aus und versucht es zu dekodieren.
...Leider wurde das File auf dem Weg durch das Netz zerstört...
7PLUS erkennt die Fehler in TEST.7PL beim Dekodieren und erzeugt
das Fehlerprotokoll TEST.ERR.
OM B schickt TEST.ERR an OM A.
OM A erzeugt damit die Korrekturdatei TEST.COR und spielt sie in
das Netz ein.
OM B kann nun das defekte TEST.7PL mit Hilfe von TEST.COR durch
7PLUS korrigieren lassen. Wurde TEST.COR ebenfalls durch den S&F
zerstört, so muss man die TEST.COR erneut übertragen.
Nach der Korrektur kann er TEST.7PL erfolgreich dekodieren.
Enthält TEST.7PL mehr Fehler als in TEST.COR abgedeckt, so braucht
man nur ein neues TEST.ERR erstellen lassen und die Prozedur zu
wiederholen. Das ist aber immer noch besser, als das gesamte File
neu zu übertragen.
Zugegeben, das Ganze hört sich recht kompliziert an. Ist es aber
nicht. Es handelt sich bei dem beschriebenen Verfahren lediglich um
die drei grundlegenden Schritte:
"Fehler erkennen",
"Korrektur anfordern" und
"Korrektur durchführen".
Hat man das Konzept erst einmal begriffen und erfolgreich Programme
ausgelesen, wird einem klar werden, dass das Ganze garnicht so
kompliziert ist.
Entwicklung von 7PLUS:
======================
7PLUS ist auf der Basis von SEVEN enstanden. Die Fehlerkorrektur-
möglichkeiten mussten allerdings mit Inkompatibilät zu SEVEN
erkauft werden. Das ist aber nicht weiter schmerzlich, da das
komplett neue Einspielen von durch den S&F zerstörten Files nun
endgültig der Vergangenheit angehört.
Da 7PLUS ohnehin inkompatibel zu SEVEN ist, konnte ich auch gleich
einen RADIX216-Algorithmus implementieren, der noch kompaktere
Files ermöglicht.
Zu Anfang gab es erbitterten Widerstand gegen 7PLUS, da behauptet
wurde, dass ein Kodierer, der Zeichen über 7Fh verwendet, mehr
Probleme schafft, als Nutzen bringt. Die rasante Verbreitung und
Etablierung von 7PLUS als DER Kodierer schlechthin, dürfte das
Gegenteil bewiesen haben. Inzwischen findet 7PLUS nicht nur in DL,
sondern in ganz Europa Verwendung. Selbst in Japan ist 7PLUS
bereits 'gesichtet' worden.
Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass 7PLUS für die in Packet
gebräuchlichsten Systeme verfügbar ist: IBM_PC, ATARI_ST, AMIGA und
UNIX-Systeme.
7PLUS-Files sind selbst inklusive der zeilenweisen CRC (Cyclic
Redundancy Check, Prüfsumme) und Nummerierung um 5 - 7% kompakter
als SEVEN-Files und fast 30% kompakter als UUENCODE-Files.
Bitte werft UNSEVEN nicht weg, da sich noch einiges an SEVEN-Files
in den Mailboxen befindet. Bei Neueinspielungen sollte auf jeden
Fall 7PLUS statt SEVEN verwendet werden!
Seite - 2
Wie funktioniert 7PLUS? (im Groben)
===================================
7PLUS benutzt für die Wandlung einen RADIX216-Algorithmus (SEVEN:
RADIX128). Hierbei werden 31 Datenbytes auf 32 ASCII-Bytes abge-
bildet. Man könnte diese Kodierung auch als 7-dreiviertel-Bit-
Kodierung bezeichnen, daher der Name 7PLUS.
Vorteil gegenüber des Algorithmus von SEVEN: nur 3,23% Codever-
grösserung. Dieser Faktor verschlechtert sich durch die notwendigen
Zeilentrenner, Kopf- und Fusszeilen auf ca. 11 bis 12%.
Nachteil: Die Verarbeitung ist aufwendiger und somit deutlich
langsamer als bei Kodierungen, die eine Potenz von 2 als Zahlen-
basis haben. Kodierungen wie RADIX64 (UUE), RADIX128 (SEVEN) lassen
sich durch simple Bitverschiebungen realisieren. Etwas das prak-
tisch alle Prozessortypen mit sehr hoher Geschwingigkeit erledigen
können.
RADIX216 basiert nicht auf einer Potenz von 2, daher sind zum
Kodieren und Dekodieren Divisionen und Multiplikationen erforder-
lich, was deutlich mehr Zeit verbraucht, als einfache Bitschiebe-
reien. Einige ältere Prozessoren bieten zudem keine direkten
Befehle für die Multiplikation und Division, so dass diese Opera-
tionen dort per Software nachgebildet werden, was die Sache weiter
verlangsamt. Zum Glück sind die heute gängigen Prozessoren (80X86,
680XX) allesamt mit allen Grundrechenarten ausgestattet. Daher
werden trotzdem akzeptable Geschwindigkeiten erreicht.
Bei der RADIX216-Kodierung werden 31 Datenbits viermal durch 216
geteilt. Der Modulo-216-Rest zwischen den Divisionen stellt dann
jeweils ein Zeichen des Kodes dar und kann Werte im Bereich 0 bis
215 annehmen - also 216 verschiedene Werte.
Diese Zeichen lassen sich so aber noch nicht für die Übertragung
via Mailbox verwenden, da im ASCII-Zeichensatz eine Reihe von
Zeichen für Steueraufgaben vorgesehen ist. Um diese Beschränkung zu
umgehen, wird jedem Grundzeichen ein neues Zeichen zugewiesen.
Der dabei resultierende Zeichensatz enhält folgende Zeichen:
21h - 29h, 2Bh- 7Eh, 80h - 90h, 92h, 94h - FCh
(jeweils einschliesslich)
Die Lücken im Zeichensatz sind Absicht.
Ausgelassene Zeichen:
00h bis 20h: Steuerzeichen und das Space.
2Ah : Stern, per Zufall könnte sonst des String '*** end'
entstehen, und das Einspielen bei DieBox-Mailboxen
unmöglich machen.
7Fh : DEL, ein Steuerzeichen.
91h und 93h: Manche Telefonterminalprogramme interpretieren diese
Zeichen fälschlicherweise als XON und XOFF (11h und
13h), obwohl alle anderen Zeichen korrekt mitgeschrie-
ben werden.
Es vesteht sich von selbst, dass man diese Zeichen auch gespei-
chert bekommen muss! (Tips im Anhang)
Seite - 3
Wie sind 7PLUS-Files aufgebaut?
===============================
7PLUS-Files bestehen grundsätzlich aus einem Header, Daten und
einem Abschluss. Jede Zeile ist mit einer CR/LF-Kombination als
Zeilentrenner abgeschlossen (MSDOS und ATARI. Zeilentrenner bei
AMIGA/UNIX ist LF).
Während der Übertragung per Packet Radio ist der Zeilentrenner nur
CR. Die Wandlung CR/LF (LF bei AMIGA/UNIX) in CR und retour
übernehmen die Terminalprogramme selbsttätig.
Ausnahme: Mitschreiben oder Aussenden im Binärmodus mancher Termi-
nalprogramme.
Siehe Anhang 'Tips'.
Der Header:
-----------
go_7+. 005 of 010 TEST.TXT 0010453 6488 166 (7PLUS v1.5) XXXXY
+-----+ +-+ +-+ +----------+ +-----+ +--+ +-+ +----------+ +---+
1 2 3 4 5 6 7 8 9
1) Startkennung, beginnend in der zweiten Spalte
2) Teil 5
3) von 10 Teilen
4) Filename der kodierten Datei, auf 12 Zeichen mit Spaces
aufgefüllt. Bei Systemen, die grössere Filenamen zulassen,
wird hier auf trotzdem ein MS_DOS-kompatibler Filename
geliefert!
5) Filelänge der kodierten Datei.
6) Anzahl ASCII-Bytes in diesem Teil (HEX)
7) Blockgrösse in Zeilen (HEX)
8) Wandlername und Version
9) XXXX: Prüfzeichen, um Zeichensatzunverträglichkeiten zu er-
kennen. Dient ebenfalls zur Kennzeichnung, dass in der
nächsten Zeile der volle, systemspezifische Filename mitge-
liefert mit (ab 7PLUS 1.4; nur AMIGA/UNIX-Versionen). Damit
ist gewährleistet, dass 7PLUS-Files, die auf Systemen mit
nicht-MS_DOS-kompatiblen Filenamen erstellt wurden, trotzdem
austauschbar sind.
Y: Miniprüfsumme für den Header (ab 7PLUS v1.5).
Die Daten:
----------
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAABBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBPPP
+--------------------------------------------------------------++-+
64 ASCII-Bytes, entspricht 62 Datenbytes *
A: erste Gruppe (32 ASCII-Bytes, die 31 Datenbytes darstellen).
B: zweite Gruppe.
P: Prüfsumme und Zeilennummer.
Jede Datenzeile besteht aus 64 ASCII-Bytes plus 3 Bytes (*), die
die Zeilennummerierung und Prüfsumme darstellen und dem Zeilen-
trenner.
Seite - 4
Die drei Bytes am Ende einer Zeile setzen sich aus einer 14Bit
CRC und einer 9Bit Zeilennummer zusammen. (Berechnung der CRC:
siehe 7PLUS.C)
Jedes 7PLUS-File enthält maximal 512 Datenzeilen. Reicht das
nicht, so wird gesplittet.
Pro Teil lassen sich also 512 * 62 Bytes übertragen, ergibt
31744 Bytes. Insgesamt lassen sich also bei 255 möglichen Teilen
255 * 31744 Bytes Übertragen, entspricht 8.094.720 Bytes. Das
sollte reichen, hi.
Der Abschluss:
--------------
stop_7+. (TEST.P05)
+-------+ +--------+
1 2
1) Abschlusskennung, beginnend in der zweiten Spalte.
2) Name dieses Teils.
Das Fehlerprotokoll:
====================
Wurden 7PLUS-Files bei der Übertragung beschädigt, so erkennt
7PLUS die Fehler beim Dekodieren und erstellt ein Fehlerproto-
koll in dem alle Informationen enthalten sind, die zur Erstel-
lung einer passenden Korrekturdatei erforderlich sind.
Ein Fehlerprotokoll sieht wie folgt aus:
go_text. TEST.ERR
7PLUS error report: TEST.TXT 113 /Test.TXT/ 34028
01
005 006 007 03D FFF
02
10C 10D 10E FFF
00
CRC A17D
stop_text.
Die Zeilen 'go_text.' und 'stop_text.' dienen dazu, das Fehler-
protokoll aus einer Mitschrift zu extrahieren.
Die Kopfzeile '7PLUS error report...' enthält Informationen wie:
Name der Originaldatei,
Blockgrösse, in die beim Kodieren gesplittet wurde,
der volle systemspezifische Dateiname (nur AMIGA/UNIX)
und (ab 7PLUS v1.5) die Dateilänge der Originaldatei.
Die zweistelligen Hexadezimalwerte geben an, in welchem Teil der
7PLUS-Files die nachfolgenden Zeilen beim Dekodieren bemängelt
wurden. Die Zeilenangabe 'FFF' dient als Kennung, dass die Liste
der Fehlerstellen für den angegebenen Teil beendet ist.
Die Angabe '00' für den Teil schliesst das Fehlerprotokoll ab.
Ab 7PLUS v1.5 folgt dann noch eine Prüsumme, die dazu dient, die
Angaben in dem Fehlerprotokoll zusätzlich zu sichern.
Seite - 5
Die Korrekturdatei:
===================
Hat man das Fehlerprotokoll an den Einspieler geschickt, so
erstellt dieser damit eine Korrekturdatei, die die im Fehler-
protokoll bemängelten Zeilen enthält. Die Korrekturdatei schickt
er dann retour oder spielt sie allgemein zugänglich in die Mail-
box ein, wenn er feststellt, dass die meisten Fehlerprotokolle
die gleichen Fehlerstellen aufweisen. In diesem Fall bietet sich
für ihn noch zusätzlich die Möglichkeit an, unterschiedliche
Fehlerprotokolle mit der '-J'-Option zu einem Gesamt-Fehler-
protokoll zusammenzufassen und daraus eine entsprechende
Korrekturdatei zu erstellen.
Beispiel einer Korrekturdatei:
(Inhalte der Datenzeilen gekürzt dargestellt)
go_text. TEST.COR
7PLUS correction: TEST.TXT 34028
P01:
L005:
sdWKLRjwEK...
L006:
"rt4rWER7Z...
L007:
eeERG35ERG...
L03D:
$%&H$%6TZJ...
P02:
L10C:
AdD$%SFFDr...
L10D:
sFG$sFw4rf...
L10E:
56fZTddfDg...
P00:
CRC A9B6
stop_text.
'go_text.', 'stop_text.' und Prüfsumme: siehe 'Das Fehlerproto-
koll'.
Die Kopfzeile '7PLUS correction...' enthält folgende
Informationen:
Name der Originaldatei
und (ab 7PLUS v1.5) die Länge der Originaldatei.
Eine Zeile mit einem Eintrag der Form ' PXX:' gibt an, für
welchen Teil der kodierten Teile die nachfolgenden Zeilen
bestimmt sind. Den einzelnen Zeilen sind Einträge der Form
' LXXX:' vorrangestellt. 'XX' und 'XXX' stehen hierbei für zwei-
beziehungsweise dreistellige Hexadezimalzahlen.
Die Struktur der Fehlerprotokolle und Korrekturdateien ist
bewusst möglichst simpel ausgelegt.
Seite - 6
Kompatibilität der 7PLUS-Versionen untereinander:
=================================================
Die Files aller älteren 7PLUS-Versionen lassen sich mit allen
Versionen dekodieren, d.h. ein File, das mit 7PLUS v1.0 kodiert
wurde, lässt sich problemlos mit 7PLUS v1.5 dekodieren, und um-
gekehrt.
Ebenso sind die Fehlerprotokolle und Korrekturdateien der einzelnen
7PLUS-Versionen untereinander kompatibel.
Ab 7PLUS v1.5 sind die Fehlerprotokolle und Korrekturdateien mit
einer zusätzlichen Prüfsumme versehen. Diese wird nur bei Vorhan-
densein auf Korrektheit überprüft. Wird keine Prüfsumme gefunden,
warnt 7PLUS mit der Meldung 'no CRC. File may be corrupted or from
version earlier than 7PLUS v1.5'. Dies bedeutet lediglich, das die
100% Korrektheit des Fehlerprotokolls oder der Korrekturdatei man-
gels Prüfsumme nicht ermittelt werden konnte. Zumindest sollte man
sich dann per Augenschein davon überzeugen, dass die betreffende
Datei nicht krasse Fehler enthält.
Immer wieder geschieht es, dass mein alter Kodierer SEVEN mit 7PLUS
verwechselt wird. Um es deutlich zu sagen: SEVEN und 7PLUS sind
unterschiedliche Kodierer; sie verwenden unterschiedliche Kodier-
verfahren und sind nicht untereinander kompatibel! Das einzige, was
die beiden Kodierer gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass sie aus
der selben Feder stammen.
Da 7PLUS gegenüber SEVEN ganz erhebliche Vorteile bietet, ist von
der Verwendung von SEVEN für die Einspielung in Mailboxen GENERELL
abzusehen!!!
Filenamen-Konvention:
=====================
Filenamen, die 7PLUS verarbeitet, müssen den Regeln der Namens-
bildung unter MS_DOS entsprechen, egal auf welchem System 7PLUS
implementiert ist. Sie bestehen immer aus einem bis zu 8 Zeichen
langen Namen plus einer bis zu drei Zeichen umfassenden Endung
(Extension). Name und Endung sind durch einen Punkt getrennt. Für
die Darstellung der Namen in 7PLUS-Files wird immer Grossschrift
verwendet. Liegen 7PLUS-Files auf Disk vor, so werden die Namen
kleingeschrieben, wenn es das System zulässt. Wichtig ist dieser
Punkt bei Systemen, die zwischen Gross- und kleinschrift bei
Filenamen unterscheiden, z.B. das UNIX-Filesystem.
Beispiel eine Filenamens nach obigen Regeln (auf einem MS_DOS-
System): TERMINAL.EXE
Um bei Systemen mit nicht-MS_DOS-kompatiblen Filenamen die Über-
tragung des vollen Namens zu ermöglichen, wird dieser gesondert
übermittelt. Gleichzeitig wird ein MS_DOS-kompatibler Filename
erzeugt.
Zum Beispiel wird aus dem Filenamen 'Hyper_Term_Plus' der Name
'HYPER_TE'
Wird ein File 7PLUS-kodiert ohne zu splitten, bekommt die kodierte
Datei die Endung '.7pl'. Beispiel: TERMINAL.7PL
Bei gesplitteten Dateien ist die Endung '.pXX', wobei XX für eine
hexadezimale Zahl im Bereich 01 bis FF steht.
Seite - 7
Fehlerprotokolle haben im Normalfall die Endung '.err' und Kor-
rekturdateien immer die Endung '.cor'! Dies ist besonders wichtig,
da 7PLUS über die Endung erkennt, welche Aktion durchgeführt werden
soll (Korrekturfile erzeugen oder Korrektur durchführen). Bei
Fehlerprotokollen und Korrekturfiles ist es durchaus zulässig,
einen anderen Namen zu wählen, lediglich die Endung MUSS '.err'
oder '.cor' lauten!
Hat man auf eine Einspielung hin viele Fehlerprotokolle erhalten,
gibt es noch eine weitere Möglichkeit der Namesgebung für Fehler-
protokolle. Das erste Fehlerprotokoll trägt dann wie gehabt die
Endung '.err' und die folgenden die Endung '.eXX', wobei XX für
eine zweistellige Hexadezimalzahl steht.
Beispiel: Man hat drei Fehlerprotokolle erhalten, die sich auf die
selbe Einspielung (TEST.7PL) beziehen. Beim Extrahieren über die
'-X'-Option entstehen dann die Files TEST.ERR, TEST.E01 und
TEST.E02. Die drei Fehlerprotokolle können dann automatisch mit
Hilfe der '-J'-Option zusammengefügt werden.
7PLUS-Files sollten immer unter dem diesen Vorschriften entsprech-
enden Namen gespeichert werden. Dies ist besonders im Bezug aus die
Korrektur und gesplittete Files wichtig.
Am Ende jedes 7PLUS-Files ist der Name angegeben, unter dem es ge-
speichert werden muss.
Wie benutze ich 7PLUS?
======================
Kodieren:
---------
7plus test.txt
test.txt wird kodiert. Umfasst das resultierende File mehr als
512 Datenzeilen, so wird automatisch in 512-Zeilen pro File
gesplittet.
7plus test.txt -s
Kodieren und splitten, 140 Zeilen pro File (entspricht ca. 10k).
7plus test.txt -s 30
30 Zeilen pro File.
7plus test.txt -sp 3
Kodieren und in 3 möglichst gleich grosse Teile splitten.
Dekodieren:
-----------
7plus test.7pl
'test.7pl' wird dekodiert. Das Fehler-protokoll test.err wird
erzeugt, wenn Fehler gefunden werden.
7plus test.p01
Zusammenfügen und dekodieren, sonst wie vorheriges Beispiel.
Seite - 8
7plus test
Beim Dekodieren kann die Extension (Endung) auch weggelassen
werden. Findet 7PLUS test.cor, so wird zuerst die Korrektur
durchgeführt und dann dekodiert.
Existiert jedoch ein File mit dem Namen 'test', so wird es
kodiert!
Korrektur:
----------
7plus test.err c:\pr\
Korrekturfile test.cor erzeugen. test.txt wird in 'c:\pr\' ge-
sucht. test.txt ist dabei das File, das ursprünglich kodiert
wurde. Ein Aufbewahren der kodierten Files ist also nicht
unbedingt notwendig. Dafür sollte man tunlichst test.txt aufbe-
wahren, da man sonst keine Korrekturfiles erzeugen kann!
Eine spezielle Situation kann sich ergeben, wenn ein 7PLUS-File
auf einem System mit nicht-MS_DOS-kompatiblen Filenamen erzeugt
wurde.
Beispiel:
Ein OM kodiert 'Hyper_Term_Plus' auf einem AMIGA. 7PLUS erzeugt
aus dem AMIGA-Filenamen den MS_DOS-kompatiblen Filemamen
'HYPER_TE' (Der volle AMIGA-Filename wird ebenfalls übermittelt,
wird jedoch auf MS_DOS und ATARI_ST ignoriert). Dekodiert nun
ein MS_DOS-Benutzer das 7PLUS-File mit einer älteren Version von
7PLUS (vor v1.4), wird im Falle von Übertragungsfehlern das
Fehlerprotokoll 'HYPER_TE.ERR' erzeugt, jedoch wird es den
MS_DOS-kompatiblen Filenamen enthalten. Schickt er das Fehler-
protokoll an den AMIGA-Benutzer, so wird 7PLUS auf dem AMIGA
versuchen das Originalfile 'Hyper_Term_Plus' unter dem Namen
'HYPER_TE' zu suchen und logischerweise nicht finden. In diesem
Fall kann der volle Pfad inklusive des Filenamen des Original-
files angegeben werden:
z.B.: 7plus hyper_te.err df0:utils/Hyper_Term_Plus
Wurde 7PLUS 1.4 (oder höher) benutzt, tritt dieses Problem NICHT
auf, da in jedem Fall neben dem MS_DOS-kompatiblen Filename auch
der volle Originalname im .err-File übermittelt wird - auch wenn
dieser ansonsten nicht ausgewertet wird.
7plus test.cor
test.7pl/test.pXX mit Hilfe des Korrekturfiles reparieren. Wird
anschliessend versucht zu dekodieren, so wird unter Umständen
erneut ein Fehlerprotokoll erstellt. Das ist dann der Fall, wenn
nicht alle Fehlerstellen im Korrekturfile abgedeckt sind. Das
neue Fehlerprotokoll ist dann an den Absender des .cor-Files
einzusenden, um die zusätzliche Korrektur anzufordern.
7plus test.err test2.err -j
Der Inhalt des Fehlerprotokolls test2.err wird zum Inhalt des
ersten Fehlerprotokolls hinzugefügt. Dies ist dann nützlich,
wenn man meherere verschiedene Fehlerprotokolle erhalten hat,
deren Summe an Fehlerstellen aber nicht so gross ist. Dann kann
man ein Sammel-Protokoll erstellen und daraus ein Gesamtkorrek-
turfile.
7plus test.err -j
Dies ist eine Sonderform des Zusammenfügens von Fehlerproto-
kollen, bei der mehrere Fehlerprotokolle automatisch zusammen-
gefügt werden. Hierzu müssen die Fehlerprotokolle per '-X'-
Seite - 9
Option aus einer Mailboxmitschrift extrahiert werden. Dabei
benennt 7PLUS das erste Fehlerprotokoll wie gewohnt. Alle
folgenden Fehlerprotokolle, werden dann mit einer anderen Endung
abgelegt, z.B. TEST.E01, TEST.E02 usw.
Bei obigem Aufruf von 7PLUS werden dann alle Fehlerprotokolle
zusammengefügt. TEST.ERR stellt dann die Summe aller Fehler-
protokolle dar.
7PLUS-Files extrahieren:
------------------------
7plus savefile text -x
'Schneidet' alle 7PLUS-Files aus 'savefile' aus und speichert
sie getrennt ab. Wird 'text' angegeben, so werden nur die Files
extrahiert, die 'text' in ihrem Namen enhalten.
Beispiel: 7plus spsave.c10 952.err -x
Extrahiert alle Fehlerprotokolle aus spsave.c10, deren
Filename '952.err' enthält.
Gibt man einen fiktiven Suchbegriff (z.B. '###') an, so erhält
man eine Liste der in 'savefile' enthaltenen 7PLUS-Files.
Beim Extrahieren ist es egal, in welcher Form die Zeilentrenner
in 'savefile' vorliegen: CR/LF, CR oder LF. Die extrahierten
Files haben jedoch immer einen dem System entsprechenden Zeilen-
trenner: CR/LF beim PC und ATARI, LF beim AMIGA/UNIX. Auf diese
Weise wird kein Editor für das Zerteilen des Savefiles benötigt
und die korrekte Namensgebung der einzelnen Teile ist gewähr-
leistet (dies ist besonders wichtig bei mehrteiligen 7PLUS-
Files). Ebenfalls extrahiert werden 7PLUS-Fehlerprotokolle und
-Korrekturfiles. Dies funktioniert jedoch nur, wenn die Markie-
rungen (go_text., stop_text.) vorhanden sind!
Weitere Optionen:
-----------------
-N (nur ATARI_ST-Version) Normalerweise wartet 7PLUS nach Beendi-
gung auf einen Tastendruck. Durch diese Option kann diese
Abfrage abgeschaltet werden. Dies ist dann nützlich, wenn 7PLUS
von anderen Programmen (Shell) aufgerufen wurde.
-P Kodierte Files, Fehlerprotokolle und Korrekturfiles werden mit
CR als Zeilentrenner geschrieben. Dies ist zum Beispiel bei Ter-
minalprogrammen erforderlich, bei denen 7PLUS-Files im Binär-
modus gesendet werden müssen, da im Textmodus nicht alle Zeichen
korrekt verarbeitet werden. Besonders wichtig ist dies auf dem
AMIGA, da dieser standardmässig LF als Zeilentrenner benutzt. LF
wird in Packet Radio nicht verwendet, sondern nur CR. Würde man
ein 7PLUS-File, dass nicht mit der -P Option erstellt wurde,
binär senden, so würde auf der Gegenseite (Mailbox) nichts
Brauchbares ankommen, da dort in der Regel alle empfangenen LF
entfernt werden! Das Resultat wäre eine Datei, die eine einzige,
fürchterlich lange Zeile enthält!
-T Mit dieser Option kann ein Text angegeben werden, der bei ko-
dierten Files, Fehlerprotokollen und Korrekturfiles angehängt
werden soll, um der Mailbox beim Einspeilen zu signalisieren,
dass das File zuende ist.
Beispiel: 7plus test.txt -sp 2 -p -t *** end
Seite - 10
(Das Leerzeichen zwischen den drei Sternen und dem end ist nicht
einzugeben. Es dient nur dazu, zu verhindern, dass beim Einspie-
len dieses Textes mittendrin schluss ist.)
Hinweis: Beginnt der angegebene Text mit einem Minuszeichen, so
muss der Text in Anführungsstriche eingefasst werden! Andern-
falls würde er nicht als Text übernommen, sondern 7PLUS würde
versuchen ihn als Option zu interpretieren.
-Y Bei allen Fragen gibt 7PLUS automatisch die Antwort 'Y' vor.
Diese Option ist dann nützlich, wenn 7PLUS von anderen
Programmen aufgerufen wurde (Shell, Server).
-# Bei Anwendung von 7PLUS in einem File-Server ergibt sich das
Problem, dass der Server umständlich feststellen muss, wieviele
Teile beim Kodieren erstellt wurden. Dies ist besonders dann der
Fall, wenn über die '-S'-Option kodiert wurde, da dort die
Anzahl der erzeugten Teile nicht ohne weiteres vorrauszusehen
ist (wer sich mit C auskennt, findet in 7PLUS aber trotzdem
entsprechende Berechnungen, bei denen sich die Anzahl Teile
dennoch vorrausberechnen lässt). Bei Verwendung der '-#'-Option
wird nach dem Kodieren ein File namens 7PLUS.FLS erzeugt, das
die Anzahl (dezimal) der erzeugten Teile und den MS_DOS-kompa-
tiblen Filenamen der Teile enthält, z.B.: 10 TEST
Eine kurze Syntaxhilfe mit Beispielen lässt sich durch den Para-
meter '-h' abfragen (oder man ruft 7PLUS ohne Parameter auf).
Tips:
=====
Um 7PLUS-Files verarbeiten zu können, ist es wichtig, dass der
eigene TNC und das Terminal korrekt parametriert sind.
Bei TNC2 mit TAPR-Firmware, KAM, PK232 muss 8BITCONV ON, AWLEN 8
und LCOK ON - oder gleichwertige Befehle entsprechend - eingestellt
sein. Die serielle Verbindung zum TNC sollte auf 8 Bits, 1 Stopbit,
keine Parität eingestellt sein (8n1).
Es empfiehlt sich, das Streamswitchzeichen auf $01 (CTRL-A) einzu-
stellen, da alle sonstigen darstellbaren Zeichen von 7PLUS verwen-
det werden.
Ist der Streamswitch auf $7C (|) eingestellt, kann es beim Einspie-
len von 7PLUS-Files zu unerwünschten Kanalwecheln kommen! Ebenfalls
kann dadurch das Terminalprogramm beim Empfang von 7PLUS-Files
fälschlicherweise Streamswitchzeichen erkennen und unvorhersehbare
Aktionen ausführen.
Entgegen einiger Gerüchte ist der PK232 uneingeschränkt 8Bit-fähig!
Umkodierungstabellen von Telefon-Terminalprogrammen müssen auf 1:1
Wandlung eingestellt werden. Manche Terminalprogramme habe Optionen
wie 'high bit on/off'. Diese Optionen MÜSSEN so eingestellt werden,
dass das höchste Bit (Bit 8) nicht unterdrückt wird! Probleme
können sog. Terminalemulationen (VT100, ANSI usw) bereiten. Meist
bieten die Terminalprogramme dann auch den Typ TTY an, dieser
sollte gewählt werden. Hierzu muss bemerkt werden, dass alle
Steuersequenzen dieser Emulationen in der Regel mit einem ESCAPE
(1Bh) beginnen - ein Zeichen, das von 7PLUS nicht verwendet wird,
daher sollte es keine Probleme geben.
Seite - 11
Wenn man dann 7PLUS-Files immer noch nicht verarbeiten kann, so
liegt das Problem bei der verwendeten Terminalsoftware. In diesem
Fall könnten die Tips zu SUPERKISS und THP sinngemäss zutreffen.
Hilft das auch nicht, so sollte man sich an den Autor des Terminal-
programms wenden. Er wird in seinem eigenen Interesse dafür sorgen,
dass seine Terminalsoftware an die heutigen Gegebenheiten von
Packet Radio angepasst wird. Bei kommerziellen Telefon-Terminal-
programmen wird das wohl nicht gehen.
Allgemein kann man aber raten, keine für Telefon-Betrieb gedachten
Terminalprogramme für Packet Radio zu verwenden. Es gibt hervor-
ragende Terminalprogramme, die speziell für Packet Radio ausgelegt
sind. Sie kosten in der Regel nicht einmal etwas....
Es wird nicht lange dauern, bis alle für Packet Radio gedachten
Terminalprogramme mit 8Bit-Zeichen klarkommen, entsprechenden Druck
auf die Autoren vorrausgesetzt.
TheFirmware- oder WA8DED-Eprom:
-------------------------------
Ist im Terminalmodus nicht unbedingt 8-Bit-fähig. (Ausnahme:
TheFirmware v2.2a DAMA und folgende) Da der Terminalmodus der
Firmware aber nur für den Notbetrieb gedacht ist, stellt das kein
Problem dar. Ihre eigentliche Leistungsfähigkeit entfaltet sie erst
im Hostmodus, wofür sie auch primär gedacht ist. Wer TheFirmware
nur im Terminalmodus betreibt, wirft Perlen vor die Säue, hi.
Umlautwandlungen:
-----------------
Jegliche Umlautwandlungen sind beim Auslesen oder Einspielen von
7PLUS-Files auszuschalten! WICHTIG!!!!!
------------
THP (Versionen ab v2.8):
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Das Mitschreiben von 8Bit-Zeichen kann durch Drücken von ALT-U (bis
U8 in der Statuszeile erscheint) zugelassen werden.
THP (Versionen kleiner v2.8) und SUPERKISS/PRKISS/BAYCOM:
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Bei diesen Programmen ist es notwendig 7PLUS-Files im Binärmodus
mitzuschreiben.
Dies liegt daran, dass bei diesen Programmen beim Mitschreiben
generell Bit 8 abgeschnitten wird, was dazu führt, dass 7PLUS-Files
mit diesen Programmen Probleme bereiten.
Es gibt aber eine Lösung: Mitschreiben im Binärmodus.
SUPERKISS/PRKISS/BAYCOM/: Binäres Mitschreiben ist mit WPRG
möglich.
THP : CTRL-E und dann die Frage nach dem Modus mit B für Binär
beantworten.
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Nun gibt es noch ein Problem: Es wird wirklich 1:1 mitgeschrieben.
Warum das ein Problem ist?
Ganz einfach:
In Packet Radio wird CR (0Dh) als Zeilentrenner benutzt. PCs
erwarten bei der Verarbeitung von Texten jedoch die Kombination
CR+LF (0Dh 0Ah). Durch das binäre Mitschreiben wurden die Packet-
CRs nicht in CR+LF gewandelt. Lädt man so eine Datei in einen
Editor, so wird dieser in der Regel eine zu lange Zeile melden, da
er auf jeden Fall ein CR+LF als Zeilentrenner erwartet. Ein CR
alleine wird einfach nur als irgendein Zeichen betrachtet.
Aber auch hierfür gibt es eine Lösung: CRLF.EXE (gibt's in der
Mailbox oder auf Wunsch bei mir direkt, jedoch nur für IBM).
Dieses kleine Hilfsprogramm wandelt CRs in CR+LFs und umgekehrt.
Die damit behandelten, im Binärmodus mitgeschriebenen, 7PLUS-Files
können dann Problemlos verarbeitet und decodiert werden.
Das Mitschreiben im Binärmodus hat noch einen angenehmen Neben-
effekt:
Nationale Umlaute (französisch, spanisch usw) sowie Rahmenzeichen
können korrekt mitgeschrieben werden. Das ist im Textmodus dieser
Programme NICHT möglich.
Man braucht nur anschliessend CRLF.EXE auf die Mitschrift anzu-
wenden, und kann dann die Mitschrift ganz normal weiterverarbeiten.
Eine andere Möglichkeit ist bereits in 7PLUS integriert:
Die '-X'-Option. Damit lassen sich 7PLUS-Files korrekt aus einer
Mitschrift extrahieren, selbst wenn der Zeilentrenner nicht CR/LF
ist, sondern CR oder LF.
Vorgehensweise zum korrekten Auslesen von 7PLUS-files mit THP/
SUPERKISS/PRKISS/BAYCOM:
File im Binärmodus mitschreiben (SUPERKKISS/PRKISS/BAYCOM: WPRG,
THP: CTRL-E B).
CRLF auf die Mitschrift ansetzen oder 7PLUS files über die '-X'-
Option von 7PLUS 'zerlegen' lassen (das Editieren oder die Anwend-
ung von FFR erübrigen sich dann).
Mit einem Editor die 7PLUS-Files extrahieren, oder wenn vorhanden
mit FFR.
Die entstandenen 7PLUS-files dekodieren... Fertig.
7PLUS auf dem AMIGA:
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Die meisten Terminalprogramme, die es derzeit für den AMIGA gibt,
sind in der Regel nicht in der Lage, 7PLUS-Files im Textmodus
korrekt mitzuschreiben (Es gibt auch lobenswerte Ausnahmen, wie ich
hörte). Dies liegt daran, dass die meisten Terminalprogramm die
'oberen' Steuerzeichen des AMIGA (80h bis 9Fh) leider als solche
interpretieren, statt sie auf dem Bildschirm durch 'unverfängliche'
Ersatzzeichen darzustellen. Terminalprogramme, die die 'oberen'
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Steuerzeichen nicht interpretieren, führen dafür meist Umlaut-
wandlungen durch, was tödlich für 7PLUS-Files ist.
Da sich 7PLUS beim PC und ATARI schon recht gut durchgesetzt hat,
werden die Autoren der AMIGA-Terminals nicht umhinkommen, sich mit
diesem Problem zu befassen, des Datenaustauschs zwischen den ver-
schiedenen Systemen zuliebe.
Jedoch schafft auch hier das Mitschreiben im Binärmodus Abhilfe.
Damit die Files jedoch dekodierbar sind, müssen sie über die '-X'-
Option von 7PLUS aus der Mitschrift extrahiert werden. Editieren
der Files ist dann nicht notwendig.
Beim Einspielen von 7PLUS-Files mit dem AMIGA im Binärmodus ist zu
beachten, dass der beim AMIGA übliche Zeilentrenner (LF) unbedingt
in den für Packet notwendigen Zeilentrenner (CR) umgesetzt wird.
Hierfür gibt es die '-P'-Option von 7PLUS.
Tips zum Auslesen von 7PLUS-kodierten Programmen/Bildern usw. aus
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Mailboxen:
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Bevor man sich an's Werk macht und riesige Files aus einer Mailbox
ausliest, sollte geprüft werden, ob das eigene Terminalprogramm
überhaupt in der Lage ist, 7PLUS-Files zu verarbeiten. Um dies zu
testen, dient die mit 7PLUS verteilte Datei ASC.TXT. Man spielt sie
einfach in die Mailbox an sich selbst adressiert ein und liest sie
wieder aus. Sieht die ausgelesene Datei nicht GENAUSO aus, wie das
Original, sind die Einstellungen des Terminalprogramms und TNC
gemäss obiger Hinweise im Abschnitt 'Tips:' zu überprüfen und der
Test gegebenenfalls zu wiederholen.
Hat der Test geklappt, so kann man sich an das Auslesen von län-
geren 7PLUS-Files heranwagen.
Die einfachste Möglichkeit, die Files mitzuschreiben, ist vorher
ein File auf Disk zu öffnen, und die eingehenden Daten fortlaufend
dort hineinschreiben zu lassen. Der Name des Files in dem mitge-
schrieben wird, sollte nach Möglichkeit nicht identisch mit dem
Namen der ausgelesenen 7PLUS-Files sein. Nehmen wir für folgende
Beispiele einfach den Namen 'savefile'.
Hat man alle Files ausgelesen (man sollte daran denken, auch gleich
nach eventuell in der Box vorhandenen Korrekturfiles zu suchen!),
so muss man nun die einzelnen Files aus der Mitschrift extrahieren.
Hierzu kann man einen Editor benutzen oder - viel praktischer -
7PLUS selbst! 7PLUS kümmert sich dabei nicht nur um das Suchen und
Extrahieren der 7PLUS-Files, sondern auch um die korrekte Namens-
gebung.
Der Aufruf '7plus savefile -x' erledigt das Extrahieren der 7PLUS-
Files aus der Mitschrift.
Nun stehen die 7PLUS-Files in dem Format auf Disk, in dem 7PLUS sie
erwartet und es kann das Dekodieren angegangen werden.
Schauen wir uns mal an, was da auf der Disk alles entstanden ist:
(Diese Liste dient nur als Beispiel)
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TERM952.P01
TERM952.P02
TERM952.P03
TERM952.P04
TERM952.COR
Aha, sehr gut.. Wir haben daran gedacht, auch gleich das in der
Mailbox vorhandene Korrekturfile auszulesen.
Um jetzt die Files zu dekodieren, gibt es zwei Möglichkeiten:
'7plus term952.cor' <-- Korrektur durchführen.
'7plus term952.p01' <-- Dekodieren.
oder
'7plus term952' <-- 7PLUS macht beides selbst.
Bei der zweiten Möglichkeit ist Vorsicht geboten, wenn sich im
aktuellen Verzeichnis bereits eine Datei mit dem Namen 'TERM952'
befindet. 7PLUS würde diese kodieren.... Daher mein Hinweis, den
Namen des Savefiles anders zu wählen als die 7PLUS-Files.
Wenn beim Dekodieren alles klargegangen ist, meldet 7PLUS dies:
'Decoding succesful! 'term952.exe' 43210 Bytes.'
TERM952.EXE ist nun das dekodierte Programm. Was man nun tun soll,
hängt ganz von den Hinweisen des Einspielers des Programmes ab,
zumindest habe ich als Autor von 7PLUS ab hier mit der Sache nichts
mehr zu tun!
Nehmen wir an, das Dekodieren hat nicht geklappt.
7PLUS meldet:
'Decoding not successful.
Send error report 'term952.err' to originator of 'term952.exe'
for correction.'
Das bedeutet nichts anderes, als dass man nun das von 7PLUS erstel-
lte Fehlerprotokoll 'TERM952.ERR' an den Einspieler der defekten
Files schicken und auf das von ihm erstellte Korrekturfile warten
soll...
In der Vergangenheit haben mir einige OMs Fehlerprotokolle für
Programme geschickt, die ich überhaupt nicht eingespielt habe. Um
es nocheinmal deutlich zu sagen: derjenige, der eine Einspielung
tätig, ist auch derjenige, an den die Fehlerprotokolle zu richten
sind!!! Ich als Autor des dabei verwendeten Kodierers habe damit
nichts zu tun! Vergleich: Ein Spedition liefert eine Ware fehler-
haft aus. Niemand käme auf die Idee, den Hersteller des für den
Transport benutzten Lastwagens zur Behebung des Schadens heran-
zuziehen.
Tips zum Einspielen ......:
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Wie im vorherigen Abschnitt sollte man sich vorher vergewissern,
dass das eigene Terminalprogramm korrekt eingestellt ist und das
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korrekte Aussenden von 7PLUS-Files erlaubt. Ein Punkt, der hierbei
ganz besonders wichtig ist, ist dass man daran denken muss, den
eventuell eingeschalteten Umlautwandler auszuschalten! Vergisst man
dies, so wird die Einspielung für die Katz sein, da sich die Files
nicht mehr dekodieren lassen werden... Also spart den Anderen den
unnötigen Frust und geht mit Bedacht an die Sache heran.
Als allererstes sollte man einen kleinen Text schreiben, in dem
erklärt ist, was sich hinter den Files verbirgt, die man da ein-
spielt. Das ist für das spätere Auslesen sehr hilfreich, da man auf
diese Weise schnell feststellen kann, ob das Programm überhaupt für
einen interessant oder geeignet ist. Wichtig ist auch die Angabe
des Systems, auf dem das Programm läuft (MS_DOS, AMIGA usw...) und
welche Hardwarevorraussetzungen gegeben sein müssen (Herkules, VGA
usw...). Auch sollte darauf hingewiesen werden, mit welchem Kom-
pressor (LHARC, LHA, PKZIP...) das Programm evtl behandelt wurde
und welche Dateien sich in dem Archiv befinden. Und last, but not
least, welcher Kodierer benutzt wurde. In unserem Fall also 7PLUS.
Die Überschrift, unter der man den Info-Text einspielt, sollte
knapp gehalten sein und doch alle notwendigen Informationen
enthalten, z.B.:
'TERM952.EXE Info'
Bei Einspielungen in Rubriken, bei denen nicht erkennbar ist, auf
welches Rechnersystem sich die Files beziehen, ist es ratsam, dies
in der Überschrift zu erwähnen:
'TERM952.EXE Info (IBM)'
So, jetzt geht's an's Kodieren. Dabei sollte man beachten, dass
manche Mailboxen nur Files weiterleiten, die nicht grösser als 15k
sind! Leider sind sich die Sysops der Mailbox in diesem Punkt wenig
einig. Es gibt Mailboxen, die schon bei 5 oder 10k das Weiterleiten
verweigern (Hier sollten sich die Sysops um Harmonisierung bemü-
hen). Also muss man sich nun Gedanken machen, in wieviele Teile man
das Programm kodiert.
Nehmen wir an, TERM952.EXE hat einen Umfang von 43210 Bytes. Im
kodierten zustand vergrössert sich die Datenmenge um ca. 11% auf ca
48k. Beim Splitten (Aufteilen) in drei Teile würde die 15k-Grenze
überschritten, also splitten wir in 4 Teile:
'7plus term952.exe -sp 4'
Nachdem 7PLUS mit dem Kodieren fertig ist, liegen die Files
TERM952.P01 bis TERM952.P04 vor, die man nun einzeln einspielen
kann. Auch hierbei sollte die Überschift mindestens so aussehen:
'TERM952.P01 / 4 (7PLUS)'
Was bedeutet: TERM952 ist mit 7PLUS kodiert, es ist der erste Teil
einer vierteiligen Einspielung.
Noch Informativer, für Newcomer aber eventuell etwas cryptisch:
'TERM952.EXE.P01/04.7PL'
Diesen Term liest man von Hinten her: Es ist ein 7PLUS-File, der
erste Teil einer vierteiligen Einspielung und das resultierende
Programm heisst TERM952.EXE.
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Nachdem man alles eingespielt hat, sollte man sich vergewissern, ob
die Files auch gut in der Mailbox angekommen sind!! Denn bereits
auf dem Weg in die Mailbox können sich schon Übertragungsfehler
einschleichen. Sollten sich tatsächlich Fehler eingeschlichen
haben, ist es nicht unbedingt notwendig, das betreffende File neu
einzuspielen, sondern es genügt, wenn man ein entsprechendes
Korrekturfile erstellt und einspielt.
Und jetzt: Auf Korrekturanfragen warten.....
Und noch was Allgemeines:
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Ist ein 7PLUS-File in einer Mailbox defekt, so sollte man das File
nach erfolgter Korrektur nicht neu einspielen, sondern lediglich
das Korrekturfile. Da jeder die Korrektur ausführen lassen kann,
ist eine komplette Neueinspielung völlig überflüssig und stellt
lediglich eine unnötige Boxbelastung dar. Ausnahme: Das Netz
arbeitet so zuverlässig, dass mitunter ganze Teile vernichtet
werden, hi!(?).
Wenn man 7PLUS-Files aus einer Mailbox ausliest, sollte man nach
evtl in der Mailbox vorhandenen Korrekturfiles dazu umsehen. Man
erspart dem Einspieler auf diese Weise eventuell einiges an Arbeit.
Hat man ein Programm/Bild oder was auch immer mit Hilfe von 7PLUS
eingespielt, so gehört es zum guten Ton, Fehlerprotokolle zu beant-
worten. Wer sich generell weigert, Fehlerprotokolle zu beantworten,
handelt wenig Ham-like und ist sich 'allgemeiner Beliebtheit'
sicher, abgesehen davon, dass seine Einspielungen als Mailbox-
leichen nutzlos herumliegen, weil niemand an die entsprechenden
Korrekturdateien kommt...
...Es sei denn die Files haben die Reise durch das Netz überall
unbeschadet überstanden...
Das ist noch sehr selten der Fall. Die Regel ist leider, dass sich
pro 10000 übertragene Zeichen mindestens ein Fehler einschleicht!
Sollte einmal der schöne Tag eintreten, dass es keinerlei Fehler im
Netz mehr gibt, bedeutet das nicht das Ende von 7PLUS, da dieser
Kodierer inzwischen für die wichtigsten Rechnersysteme verfügbar
ist und eine gute Basis für den Datenaustausch darstellt. Und
kompakter als UUE oder RADIX95 sind 7PLUS-Files auch...
73s, Axel in Bremerhaven, DG1BBQ @DB0CL
P.S.: Tnx an Dietmar -DJ4RX- für seine Anregungen, an Lothar
-DG3YFU-, und Dieter -DB7YAH- für ihre Tests bezüglich der
Atari-Kompatibilität von 7PLUS und an DL4ZBH, DB5ZP bezüglich
der AMIGA-Anpassungen. Und ich Danke meinem Freund Kai-Uwe
-DE8KUG-, dass er mich zwei Tage lang ertragen hat und seinen
AMIGA benutzen (missbrauchen) liess. Umsomehr, da sich 7PLUS
zu Anfang als ganz toller GURU-Generator erwies und er schon
um seine Festplatte bibberte. Aber so konnte ich endgültig
herausfinden, warum 7PLUS auf dem AMIGA nicht so recht
wollte. Dank auch an Torsten DF6NL für seine Anpassungen an
UNIX. Fehlt nur noch MAC.....
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